Wie halte ich meine Mannschaft taktisch und physisch fit?

Als Trainer muss man nicht nur gute Übungen für seine Mannschaft haben oder sein Team vor dem Match motivieren können, sondern man muss das Training auch so gestalten, dass die Spieler fit/frisch genug sind, um am Spieltag 90 Minuten laufen zu können. Doch wie muss die Intensität der jeweiligen Trainingseinheiten periodisiert (gestaltet) werden, damit alle Spieler fit genug sind?

Was ist Periodisierung?

Innerhalb einer Trainingswoche wird durch das Training die Leistungsfähigkeit auf ein Wettbewerbsniveau gebracht. Doch eine hohe Belastungsintensität ermüdet die Muskeln und das Nervensystem, was zu einer mentalen Erschöpfung führt. Dies kann negative Einwirkungen auf die Konzentration haben und die Anfälligkeit von Verletzungen steigern. Deshalb muss der Umfang und die Intensität der Trainingseinheiten in gewissen Perioden erhöht oder verringert werden, sodass man für einen Wettkampf fit genug ist, da man regelmäßig genug Regeneration einbaut. Das ist die Periodisierung. Eine Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit wird aber nicht in der Belastung selbst erreicht, sondern bei der Regeneration. In der Erholungsphase passt sich der Körper die spezifischen Reize an, um für zukünftige Belastungen bereit zu sein. Dabei kommt es in den Ruhepausen zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit. Das nennt sich die Superkompensation.

 

Nun teilt man diese Perioden vor allem im Fußball in Mikrozyklen und Mesozyklen ein. Bei Mikrozyklen werden die einzelnen Trainingseinheiten in ein bis drei Wochen geplant. In jedem Zyklus wird genau bestimmt wie das Training aufgebaut wird und welche kurzfristigen Ziele man nach dieser Woche erhalten will. In Mesozyklen die vier bis zwölf Wochen dauern, werden mehrere Mikrozyklen zu einer Einheit verbunden, die ein langfristiges Ziel verfolgen.

Taktische Periodisierung

Es gibt verschieden Arten der Periodisierung, doch diesmal wird die taktische Periodisierung genauer unter die Lupe genommen. Bei dieser Gliederung steht die Taktik im Vordergrund. Die Taktik ist das wichtigste Element und das Training wird auf dem Gedanken aufgebaut. Dabei wird so Spiel nah wie möglich trainiert. Das heißt, dass die Physis nach den anderen zwei Schlüsselelementen wie Technik und Psychologie als Letzter gereiht wird. Dennoch versucht man die Leistungsfähigkeit und das Belastungsniveau zu steigern. Das Training wird nach den vier Spielphasen nach Louis van Gaal aufgebaut. Diese Phasen sind Ballbesitz des Gegners oder eigener Ballbesitz und Umschalten in die Offensive oder Defensive.

 

Die Ziele dieser Periodisierung sollen rein mit einem Ball-basierten Training erreicht werden. Das heißt, dass die meiste Zeit Spielformen in eine Einheit eingebaut werden, die Grundstein jener sind. Allerdings variiert je nach taktischen Vorgaben das Feld, die Intensität und die Regeln. Spielformen werden daher bevorzugt, weil man auf taktischer und technischer Hinsicht die Spieler weiterentwickeln kann. Hingegen wird isoliertes Ausdauertraining nicht in diese Methodik hineingebracht, weil Rundenlaufen ein zyklisches Training ist und Fußball ein azyklischer Sport, in welchem die Laufgeschwindigkeit mit oder ohne Ball immer wechselt. Daher sollte beim Konditionstraining im Fußball nie ohne Bezug auf technische und taktische Bereiche trainiert werden. Um das bestmögliche aus der Mannschaft heraus zu bekommen ist es wichtig ein Spielmodell oder Spielstil zu erstellen. Also in jeder der vier Phasen des Spieles werden taktische Ziele vorgegeben. Unter anderem benützt Jose Mourinho diese Methode. Wenn jeweils 1 Spiel pro Woche stattfindet, haben die Spieler am Tag nach dem Match eine aktive Erholungspause und am Tag danach reine Regeneration. In den nächsten drei darauffolgenden Tagen werden gruppen- und mannschaftstaktische Ziele anhand von Spielformen erarbeitet. Am Tag vor dem Match kommt es dann noch zur spezifischsten Wettkampfvorbereitung, wie zum Beispiel Standardsituationen. So könnte ein Morphozyklus (Zeitraum zwischen 2 Spielen) ausschauen.

 

Unterschieden wird natürlich in welchem Bereich man spielt. Im niedrigeren Amateurbereich ist der Belastungsumfang nicht so hoch und die Spieler haben vom Training mehr Erholungsphasen. Je höher man in den Amateurbereich geht, desto öfter wird trainiert. Anstatt nur 2-mal die Woche, wird schon 3-4-mal die Woche trainiert. Das heißt, dass diese Umstände viele Regenerationsphasen beinhalten sollten und die Trainingsintensität dosiert werden sollte.  Bei so einem Konzept kann das Training sehr Spiel nah gestaltet werden. Außerdem wird die Ausdauer und Belastung nicht isoliert erweitert, sondern mit einem technischen und taktischen Hintergrund. Ergänzend wird das den Spielern auch mehr Freude bereiten als Runden um den Platz zu laufen.

 

Danke an Simon Goigitzer für diesen tollen Artikel über das Thema: Wie halte ich meine Mannschaft taktisch und physisch fit.

 

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